Doch was ist überhaupt Entschleunigen? Und warum müssen wir uns damit beschäftigen? Unsere Eltern und Großeltern hatten es doch auch nicht nötig, sich damit zu befassen? Was ist anders in unserer Welt?
Ganz einfach, eine ganz erhebliche Ursache für die hohe Stresskonzentration heutzutage ist die Digitalisierung. Früher hat man einen Urlaub per Postkarte gebucht, oder man hat persönlich im Reisebüro vorbeigeschaut. Das alles geschah bei der passenden Gelegenheit. Wenn man mit dem Bus oder dem Wagen ohnehin in der Stadt zu tun hatte, konnte man dieses Anliegen mit bewerkstelligen. Man hat sich einfach die Zeit gelassen, bis es von den Umständen her, möglich war.
Das Gleiche galt mit Briefen, die einen erreichten. Wurde darin ein wichtiges Anliegen angesprochen, und es bedurfte einer Antwort. So blieb einem auch dabei ausreichend Zeit. Es war ganz normal, dass man gewisse Dinge überschlafen konnte. Somit waren Entscheidungen gut überlegt. Sie konnten wirklich reifen und bereiteten einem demzufolge im Nachhinein weniger Kopfzerbrechen. Heutzutage passiert alles in Echtzeit. Die Mail läuft ein, und schon ist man geneigt zu antworten. Binnen eines Wimpernschlages ist der Senden-Knopf gedrückt. Zu spät, wenn man sich doch noch eines anderen besinnt.
Auch der Kollege am anderen Ende des Großraumbüros, erwartet die Antwort im Handumdrehen. Alles passiert in Echtzeit. Der Stress ist damit programmiert.
WhatsApp-Botschaften laufen im Minutentakt ein. Kling, bing - das Handy bleibt nicht stumm. Und wieder ist man bestrebt, umgehend eine Antwort zu liefern. Und wehe, man hat sich dabei doch zu schnell positioniert. Die Löschentaste ist zwar präsent, aber sie hinterlässt Spuren. Schnellebig - es ist alles so rasend schnell!
Ja - und genau deshalb ist es an der Zeit, mal zwei Gänge hinunterzuschalten. Mal durchzuatmen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, vielleicht auch mal Dinge in Frage zu stellen. Denn es ist ein Irrtum, dass das alles so, wie es ist, normal und nicht zu ändern ist. Nur, weil es alle anderen genauso machen, ist das noch lange kein Beweis dafür, dass der Weg richtig sein muss.
Alles schön gesagt, aber wie soll man es umsetzen? Meditation und Achtsamkeit, Wellness und Anti-Burnout-Strategien, von diversen Coaches empfohlen - Du hast davon gehört, aber nicht wirklich die Muße und Zeit dazu, Dich auf sowas einzulassen. Deshalb haben wir hier folgende, 100prozentig praxistaugliche Tipps zusammen getragen, die Dir helfen können, wieder zu Dir selbst zu finden. Das ist die Grundvorraussetzung, überhaupt beurteilen zu können, was wichtig und was unwichtig ist. Die Tipps sind nicht in Stein gemeißelt und können ständig ergänzt und modifiziert werden. Aber sie können ein Anfang sein, das für Dich Wirksame zu finden.
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1. Gehe mindestens eine Stunde lang in Wiesen und Wald spazieren, auf Wegen, die entlegen genug sind, um nicht dauernd Leute zu treffen, aber die belebt genug sind, damit Du Dich nicht vor irgendwas fürchten musst. Optimal ist, wenn Du einen Hund als treuen Begleiter hast – alternativ kannst Du auch allein gehen, wenn kein Hund vorhanden ist oder Dir vielleicht auch einen ausleihen. Aber die Wege sollten eben nicht zu einsam sein – damit keine Ängste aufkeimen.
2. Hat sich in Deinem Leben Ballast angesammelt, und das nicht nur im häuslichen Bereich, sondern auch in Deiner Seele? Du wirst bei näherem Hinsehen feststellen, dass die Unordnung in Deinem Lebensraum ein Spiegel der Unordnung in Deiner Seele ist. Ein Weg zu mehr Lebensqualität fängt damit an, Dein Umfeld im Äußeren zu entrümpeln, damit Du auch im Innern zu Dir selbst finden kannst. Entledige Dich der Dinge, die Dir die Energie rauben. Wenn Du etwas mehrmals die Woche von a nach b räumst oder anfassen musst, weil es im Wege ist, dann bringt es Dich keinen Schritt weiter, sondern belastet nur. Nutze die Phasen, wenn Du Energie in Dir spürst, wenn Du motiviert bist, und greife durch: Wirf die Dinge, die Dich nicht mehr glücklich machen, weg, verschenke sie oder entsorge sie in Behältnissen, die möglichst noch einer Nutzung zugeführt werden.
3. Lege Dir Deine Lieblings-DVD ins Abspielgerät ein und schaue Deinen Lieblingsfilm. Bitte meide bewusst die modernen Medien, wie Netflix oder Mediathek – es sei denn, es gibt kein Abspielgerät in Deinem Haushalt, dann lasse Dir aber Zeit mit der Auswahl des Films, und wenn Du Dich entschieden hast, irgendwas zu streamen, dann genieße es und sieh den Film bewusst bis zum Ende.
4. Lass das Auto stehen und gehe bewusst einmal zu Fuß zu Deinem Ziel.
5. Meide den Aufzug und steige mal die Treppe(n).
6. Rühre einen Waffelteig an und backe Waffeln! Es ist eine Beschäftigung, die Dir die Geschwindigkeit nimmt. Du bist kreativ, konzentriert und zugleich über einen längeren Zeitraum auf eine Tätigkeit fokussiert, die Dir leicht von der Hand geht. Eine ideale Ablenkung von den Problemen des Alltags.
7. Besuche einen lieben Menschen aus Deinem Umfeld, der Dir wichtig ist – wähle jemanden, den Du nicht nur besuchst, weil er es erwartet oder verlangt, sondern weil Du es willst und die Begegnung auch Dir gut tut.
8. Nimm Dir die Zeit, um mal wieder ein paar schöne Sachen für Dich zu shoppen. Das kann im Geschäft in Deinem Umfeld sein, wenn Du eines in der Nähe hast - aber ansonsten auch ruhig online erfolgen. Hauptsache, es tut Dir gut – und Du freust Dich über Dein frisches Outfit bzw. darauf, dass die Lieferung bei Dir eintrifft.
9. Räume Deinen Kleiderschrank auf und trenne Dich dabei von Altlasten. Gehe dabei wie folgt vor: Frage: Macht mich dieses Kleidungsstück noch glücklich? Wenn Du nicht mit "Ja" antworten kannst, dann lege es auf den Stapel für die Kleidertonne.
10. Räume Deine Zimmer auf. Fange in einem Bereich an, gehe dann zum anderen Raum über. Trenne Dich von Dingen, die Dir schon lange im Weg waren. Tue dies mit Hilfe der Frage: "Macht mich das noch glücklich?" Gehe nicht zu zaghaft vor. Wenn Du unsicher bist, stecke die Dinge, bei denen Du schwankst, in eine Tüte oder schaffe sie in einen Extra-Raum. Nach zwei Monaten, die Du die Dinge nicht vermisst hast, frage Dich noch einmal, ob Du sie brauchst. Wenn nicht – dann weg!
11. Gibt es etwas in Deinem Haus, das Du als Erinnerungsstücke an eine schöne Zeit, einen lieben Menschen aufbewahrst? Dann nimm Dir in einer ruhigen Stunde diese "Herzensangelegenheiten" vor. Denke drüber nach, lasse sie auf Dich wirken und spüre die Melancholie, die sie auslösen – dann lege sie nach getaner Sichtung an einen ruhigen abgeschiedenen Ort, möglichst in einem verschlossenen Behältnis. Dein Herz wird sie in sich tragen, aber sie sollen es nicht länger belasten.
12. Schreibe das, was Dir auf der Seele brennt, auf einen Zettel. Oder male es darauf. Lege die Notiz an einen sicheren, möglichst verschlossenen Ort. Gut eignet sich eine Dose oder ein Glas mit Deckel. Wenn Du irgendwann mal daran denkst, kannst Du den Zettel rausholen und sichten und auch eine Art Inventur vornehmen. Was ist aus dem Thema geworden? Hat es sich vielleicht erledigt? Oder läuft es noch? Dann überlege, ob Du etwas tun kannst, damit es sich irgendwann neutral anfühlt. Sonst wieder ab ins Glas – und abwarten.
13. Stelle Dein Handy auf "Nicht stören". Genieße die daraus resultierende Ruhe !
14. Gönne Dir einmal die Woche ein Frühstück, bei dem Du die Zeit vergessen kannst. Ganz in Ruhe! Mit ein paar leckeren Raffinessen und mit netten Gesprächen oder interessantem Lesestoff, z.B. der Tageszeitung oder verschiedenen Online-Blogs.
15. Nehme Dir ein Fotoalbum hervor und schaue es – gern gemeinsam mit einem lieben Menschen aus Deiner Familie – an. Auch wenn die Erinnerungen Wehmut auslösen. Es ist die Voraussetzung, Dich im Nachhinein umso befreiter zu fühlen. Gefühle in uns wollen gefühlt werden. Deshalb braucht unsere Seele ab und zu Nahrung.
16. Schalte Deinen Computer ab und lege einen Sabbat-Tag ein. Nutze die gewonnene Zeit, um einfach mal nach Herzenslust zu shoppen oder einen Ausflug zu unternehmen, zu einem Ziel, das Dich interessiert bzw. einen Ort, den Du schon lange mal aufsuchen wolltest.
17. Koche ein Gericht, das Du selbst sehr gern isst. Bereite es so zu, dass es auch für das Auge eine Wohltat ist. Nehme Dir Zeit für die Zubereitung, und zelebriere dann das Essen – mit einem Glas Wein dabei, vielleicht Kerzenschein – und möglichst mit einem lieben Menschen. Guten Appetit!
18. Erlerne Autogenes Training – und wende es mehrmals die Woche an. Eine Anleitung findest Du übrigens in dem Buch: "Die Macht der Drähte" von Theresa Dernes-Klee.
Oder alternativ:
Nehme Dir die Zeit, Dich auf Dich selbst zu besinnen. Gehe dafür in einen freien Raum, lege Dich auf eine Couch oder Liegefläche, schließe die Augen und atme ganz ruhig ein und aus. Beobachte Deinen Atem dabei und spüre, wie es Dich von der Mund-Nasen-Region, über Dein Sonnengeflecht (gemeint ist der Bauch) bis hin zu den Beinen durchfließt. Verharre so um die 10 Minuten. Dann drücke die Fäuste zu, schließe dabei weiterhin die Augen und sage: Arme fest, Atem tief, Augen auf! Öffne die Augen! Wiederhole dieses Prozedere dreimal. Arme fest, Atem tief, Augen auf! Danach bist Du hellwach und erfrischt.
19. Wenn Du nachts unruhig bist und nicht schlafen kannst, steh auf, mach Dir eine Milch heiß (kann auch vegane Milch sein, z.B. Hafermilch), trinke sie mit Honig oder eingerührtem Curcuma. Nehme Dir eine Banane, iss sie, wenn Du Dich etwas hungrig fühlst. Nimm Dir einen Zettel und Stift und schreibe oder male das darauf, was Dir auf der Seele brennt. Danach gehe entspannt ins Bett und schlafe ein.
20. Geh mal wieder tanzen! Mache Dich dafür schön und genieße es, Leute zu treffen – oder wenn Du deren Blicke anziehst.
21. Plane eine Reise – fahre aber nicht mit dem Partner, sondern allein oder mit Freunden. Nur so kannst Du die Zeit optimal für Dich selbst nutzen, ohne die üblichen Kompromisse einzugehen. Denn Du musst dafür Deine Comfortzone verlassen und Neues wagen. Ansonsten funktioniert es nicht. Die Belohnung dafür ist: Es wird Dein Selbstbewusstsein stärken und Dich glücklicher machen.
22. Gibt es einen Kontakt, den Du gern aktivieren möchtest? Aber Du traust Dich nicht? Zögere nicht, schicke ein Signal. Manchmal kommt damit ein Stein ins Rollen. Nur so kannst Du sicher gehen, dass Du alles getan hast, was Dir wichtig ist – ehe es irgendwann zu spät ist und das Leben andere Pläne mit Dir hat und Du es sehr bereust, heute an diesem Tag, nichts getan zu haben, was die Verbindung zu diesem Menschen wieder belebt hätte. Wenn Du noch zweifelst, ob Du es wirklich tun solltest – dann frage Dich – ob es Dir auf dem Sterbebett leid tun würde, wenn Du an diesem heutigen Tag nichts unternimmst. Wenn Du das Gefühl hast, Du könntest es bereuen, dann nichts wie los – trau Dich!
23. Beherrscht Du ein Instrument? Bist Du in der Lage, einem solchen schöne Töne zu entlocken? Dann spiele mal wieder Klavier oder Gitarre oder Violine, was auch immer Du gern für ein Instrument hervorholst, entlocke ihm Melodien. Solche, die Dir Freude bereiten, die Dein Herz berühren.
24. Zeige Deinem Kind, wie man einen Knopf annähen kann.
25. Bringe Dir ein Färbemittel aus dem Supermarkt mit. Suche Kleidungsstücke heraus, die Dir nicht mehr gefallen. Versuche, sie umzufärben. Freue Dich über das Ergebnis.
26. Mache den Rechner aus! Räume stattdessen Dein Büro auf! Ordne die Gegenstände neu! Dekoriere nach Lust und Laune. Wenn Du Dich wohlfühlst, kannst Du den Rechner wieder einschalten.
27. Du setzt Dich selbst unter Druck, weil da Dinge sind, die noch nicht erledigt wurden? Hier hilft die Flucht nach vorn. Schreibe Dir die Aufgabe(n), die Priorität haben, heute noch auf einen Zettel. Gleich morgen früh, ehe der reguläre Arbeitstag startet, erledige das, was Dir wirklich unter den Nägeln brennt. Du fühlst Dich befreit für den ganzen Tag.
28. Lies Dein Horoskop, auch wenn Du selbst nicht wirklich esoterisch veranlagt bist! Gönn Dir einfach die Zeit für dieses Gedankenexperiment. Was wäre, wenn doch etwas wahr davon ist? Denke drüber nach und schmunzle in Dich hinein! Es gibt Dir Ruhe und vielleicht auch Impulse für den Tag.
29. Gehe zum Friedhof und pflege in aller Ruhe das Grab eines Angehörigen!
30. Stopfe Socken oder nähe eine aufgeplatzte Naht an einem Kleidungsstück! Mache es Dir dabei bequem und lasse die Gedanken rinnen.
31. Lasse Dir eine warme Wanne voll Wasser am Abend ein und genieße das wohlige Gefühl, wenn Dich das Wasser umschmiegt. Bleibe wenigstens eine dreiviertel Stunde darin – indem Du immer wieder warm nachlaufen lässt.
32. Lege Dir Deine Lieblings-CD ins Auto und mache eine Fahrt ohne Ziel – nur für Dich, um Deine Lieder zu hören.
33. Du bist mit dem Wagen unterwegs und spürst diese Unruhe. Fahre einfach an der nächsten ruhigen Stelle rechts raus. Verriegele die Tür, stelle den Sitz zurück, drehe die Lehne runter, und schließe die Augen. Wenn möglich, mache Autogenes Training, wenn Du diese Entspannungstechnik nicht beherrscht, dann verfolge Deinen Atem mit geschlossenen Augen. Nach ca. 10 Minuten, wecke Dich nach den Regeln des Autogenen Trainings auf. Wenn Dir diese nicht bekannt sind, dann tue folgendes: Drücke die Fäuste zu, schließe dabei weiterhin die Augen und sage: Arme fest, Atem tief, Augen auf! Öffne die Augen! Wiederhole dieses Prozedere dreimal. Arme fest, Atem tief, Augen auf! Danach bist Du hellwach und erfrischt.
Neuzugänge +++ Bonustipps:
34. Gehe mal wieder in ein Schwimmbad – oder die Sauna! Gern kannst Du einen lieben Menschen mitnehmen oder Dich dort verabreden. Pflege Dich, verwöhne Deine Haut im Anschluss mit einem schönen Duft, föne Dein Haar, mache Dich hübsch. Du fühlst Dich wie neu geboren.